Förderprogramm „Digitale Dorflinde“
Unter einer Dorflinde kamen im Dorf früher die Einwohner zusammen, um Gericht zu halten oder sich über aktuelle Neuigkeiten auszutauschen. Die Dorflinde stand und steht noch heute symbolisch für Gemeinschaft und Kommunikation in einem Dorf. Deshalb hat die Hessische Landesregierung im Jahr 2018 das Förderprogramm „Digitale Dorflinde – WLAN-Förderung für hessische Kommunen“ aufgelegt. Seit dem Förderstart wurden bereits mehr als 3.000 Digitale Dorflinden bewilligt (Stand 01.06.2023). Insgesamt sind über ganz Hessen hinweg schon 2.400 Hotspots in Betrieb (Stand 07.06.2023).
In Homberg richtete das städtische Team des IT-Fachdienstes 12 Hotspots im Stadtgebiet ein. Ein wichtiger Schritt zur digitalen Versorgung der Bevölkerung an öffentlichen Plätzen und in öffentlichen Einrichtungen. Neben Rathäusern und Dorfgemeinschaftshäusern können Hotspots der Digitalen Dorflinde an allen öffentlich zugänglichen Ortenerrichtet werden. Bürgermeister Dr. Nico Ritz stellte das Digitalisierungsprojekt zusammen mit dem Fachbereich IT und dem Leiter des Fachbereichs Digitalisierung des Schwalm-Eder-Kreises, Dirk Siebert, vor.
Durch das Projekt wird den Bürgerinnen und Bürgern ein öffentlicher WLAN-Hotspot an den einzelnen Standorten zur Verfügung gestellt. Die Feuerwehr und die DGHs sollen durch die WLAN Anbindung ebenfalls profitieren. Der Marktplatz in Homberg wird durch die Hotspots ausgeleuchtet, sodass auf dem gesamten Platz die Nutzung des WLANs möglich ist.
Wo in Homberg digitale Hotspots eingerichtet wurden
Das Projekt Digitale Dorflinde wurde an folgenden Standorten umgesetzt:
● Marktplatz,
● Stadthalle,
● Berge (DGH + Feuerwehrhaus),
● Caßdorf (DGH + Feuerwehrhaus),
● Holzhausen (DGH),
● Hülsa (Hallenbad + DGH + Feuerwehrhaus),
● Mardorf (DGH + Feuerwehrhaus),
● Mühlhausen (DGH + Feuerwehrhaus),
● Kultur- u. Begegnungszentrum,
● Sondheim (DGH + Feuerwehrhaus),
● Welferode (DGH + Feuerwehrhaus) und
● Wernswig (DGH + Feuerwehrhaus).
Fast 3000 WLAN-Hotspots in ganz Hessen bewilligt
Die Förderung öffentlicher WLAN-Infrastrukturen ist eine wichtige Säule der Gigabitstrategie für Hessen. Ursprünglich war das Programm „Digitale Dorflinde“ von September 2018 bis Ende 2019 geplant. Aufgrund der anhaltend positiven Resonanz und der großen Erfolge wurde das Programm mehrfach verlängert. Die in Betrieb gegangenen 2.400 Digitalen Dorflinden erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie wurden bislang schon fast 25 Millionen Mal genutzt. Sogar auf Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe, können Bürgerinnen und Bürger sowie zahlreiche Touristen kostenfrei surfen.
Damit setzt die Hessische Landesregierung ein starkes Signal in Richtung hessischer Kommunen. Durch den Abschluss eines landesweiten, für alle kommunalen Einrichtungen geöffneten Rahmenvertrags sollen für die Kommunen attraktive Rahmenbedingungen für die Errichtung und den Betrieb der WLAN-Strukturen geschaffen werden. Aufgrund des großen Erfolgs hat das Land das Förderprogramm umfassend weiterentwickelt und fortgeschrieben, insbesondere um die Kommunen in Zeiten stark gestiegener Installationskosten zusätzlich zu unterstützen. So gibt es seit November 2022 pro Hotspot nicht mehr bis zu 1.000, sondern bis zu 1.500 Euro und jede Kommune kann 40 statt bisher 20 Hotspots beantragen. Somit verdreifacht sich das Gesamt-Fördervolumen je Kommune auf bis zu 60.000 Euro. Die Förderung wird als Projektförderung im Wege einer Anteilfinanzierung als nicht rückzahlbarer Zuschuss von bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben gewährt. Der Eigenanteil der Kommunen bleibt unverändert bei 10 Prozent.
Folgende Ausgaben können insbesondere gefördert werden:
- Einmalige Ausgaben der WLAN-Infrastruktur und des Internetzugangs,
- insbesondere Ausgaben für die Ortsbegehung mit Standortbesichtigung und Ausleuchtung für die Dimensionierung,
- Verkabelung mit Stromzuführung,
- Ausgaben für die Breitbandzuführung,
- Bereitstellung, Installation und Hardware
- und sonstige einmalig anfallende Ausgaben.
Aufwendungen für den Betrieb der öffentlichen WLAN-Hotspots sind nicht Gegenstand der Förderung.
Auch das unkomplizierte Antrags- und Bewilligungsverfahren wird beibehalten. „Leitlinie unseres Handelns sind nach wie vor die Bedürfnisse der hessischen Kommunen. Die Beibehaltung des sehr schlanken und unbürokratischen Förderprozesses wird daher auch in Zukunft ein zentraler Faktor sein“, erläuterte die Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Kristina Sinemus.
Die Ziele der Gigabitstrategie für Hessen
Ein Ziel der Gigabitstrategie für Hessen ist der Ausbau frei zugänglicher WLAN-Netze, beispielsweise in öffentlichen Einrichtungen, an Plätzen und Tourismusstandorten.
Die Ziele im Sinne der Bürgerinnen und Bürger als Nutzer des WLAN sind:
- Kostenfreier mobiler Zugang zum Internet, vor allem in Bereichen mit unzureichender Internetversorgung.
- Einfacher „One-Click“ Zugang
- Zeitlich und inhaltlich uneingeschränkte Nutzung
- Sichere, datenschutzkonforme Nutzung
- Filterung jugendgefährdender Inhalte
- Faire Verteilung der zur Verfügung stehenden Bandbreiten auf alle Nutzer
- Landesweite und regionale Wiedererkennung für das WLAN-Hessen.
In Krisenzeiten werden Feuerwehrgerätehäuser zu „Notfallpunkten“
Insbesondere in Krisenzeiten ist eine schnelle und gute Kommunikation lebenswichtig und kann Leben retten. Sollte der Strom ausfallen, muss es sogenannte „Notfallpunkte“ oder „Katastrophen-Leuchttürme“, also einenInformations- und Versorgungspunkt geben. So wird ein Feuerwehrgerätehaus, das mit dem WLAN-Hotspot der „Digitalen Dorflinde“ ausgerüstet ist und über eine eigene Notstromversorgung verfügt zu einer Krisen-Anlaufstelle, die im Ernstfall Leben retten hilft, weil bei einem Stromausfall Kommunikation aufrechterhalten werden kann.
Weitere Informationen über die „Digitale Dorflinde“: https://www.hessen-wlan.de/de/hessen-wlan.html (di)