Leben auf dem Dorf: Was ist gut? Was fehlt?
Nach Sozialraumkonferenz-Absage: Schwestern Emma und Luisa Schandor zu persönlichem Gespräch in die Kreisverwaltung eingeladen
Im Großen und Ganzen sind Emma und Luisa zufrieden – zufrieden mit dem Leben auf dem Dorf. Emma ist sieben Jahre alt, ihre Schwester Luisa 10. Zusammen mit ihren Eltern leben sie in Asterode, einem Ortsteil der Stadt Neukirchen. Hier besuchen Sie die Astrid-Lindgren-Schule – Emma ist in der ersten, Luisa in der vierten Klasse. Beide sind sehr aktiv, auch nach der Schule – sie gehen Reiten, Luisa tanzt Ballett und Emma hat ihre Passion in der Leichtathletik gefunden.
„Emma und Luisa sind gerne draußen. Das ist auch das Schöne am Leben auf dem Dorf, hier hat man viel Natur und viel Platz“, berichtet Lena Schandor, die Mutter von Emma und Luisa. Die beiden Schwestern fahren gerne mit dem Fahrrad durchs Dorf. Dabei haben sie stets die Augen offen – offen für das, was es im Dorf gibt und wo sie noch Optimierungsbedarf sehen.
Ihre Anregungen und Ideen wollten die beiden Schwestern im Rahmen der Sozialraumkonferenz, die im November in Schwarzenborn stattfinden sollte, vorbringen. Die Konferenz musste jedoch leider kurzfristig abgesagt werden und so kam es, dass Emma und Luisa, gemeinsam mit Mutter Lena von Björn Angres, dem Leiter des Fachbereichs Jugend und Familie des Schwalm-Eder-Kreises, und Aaron Wandelt, Mitarbeiter im Fachbereich und zuständig für die Jugendhilfeplanung, persönlich in die Kreisverwaltung in Homberg (Efze) eingeladen wurden, um doch noch die Chance zu bekommen, ihre Ideen vorzubringen.
Was bewegt Emma, Luisa und auch Mutter Lena? Was wünschen sie sich an Angeboten an ihrem Wohnort? Und wo brauchen sie mehr oder andere Unterstützung? Diese Fragen hatten Björn Angres und Aaron Wandelt an die Familie.
„Wir würden uns freuen, wenn es auch hier bei uns in Asterode ein Kinderangebot geben würde“, so Emma und Luisa. Und Mutter Lena führt weiter aus: „Über die Jugendpflege gibt es tolle Kinderangebote in Neukirchen, eine Ausweitung des Angebots auf die Ortsteile wäre auch für uns als Eltern eine Erleichterung. Aktuell müssen die Kinder immer gefahren werden. Das ist nicht immer möglich und das führt dann leider dazu, dass sie nicht alle Angebote wahrnehmen können.“
Lena Schandor regt zudem ein gemeinsames Angebot für Eltern und Kinder an. „Ein Sport- oder Yogaangebot für Familien wäre wünschenswert. Das würde Eltern die Möglichkeit geben, sich auszutauschen und die Kinder können sich gegenseitig kennenlernen“, erklärt die Mutter von Emma und Luisa.
Und auch die beiden Schwestern haben noch einen Wunsch zum Abschluss des Gesprächs: „Wenn es um Angebote für Kinder geht, sollten die Kinder auch gehört und gefragt werden.“ So hätten Emma und Luisa unter anderem die eine oder andere Idee, was die Gestaltung des örtlichen Spielplatzes betrifft.
„Ich bin beeindruckt, dass Ihr beiden so engagiert seid und den Mut habt, Eure Anregungen und Ideen persönlich vorzutragen. Nur durch aktive Beteiligung können wir aktuelle Bedarfe vor Ort erfassen und Herausforderungen annehmen“, bedankte sich Björn Angres.