Gerd Höfer und Horst Nierichlo mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet
Veröffentlicht am:
18.04.2024
Innen- und Kommunalminister Roman Poseck hat Gerd Höfer aus Neukirchen und Horst Nierichlo aus Schwarzenborn für ihr 50-jähriges ehrenamtliches Engagement mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet!
„Die Kommunalpolitik lebt davon, dass sich Menschen einbringen, Dinge vorantreiben möchten und den Alltag der Bürgerinnen und Bürger vor Ort ein Stück lebenswerter machen wollen. Unser Gemeinwesen wäre ohne freiwilliges ehrenamtliches Engagement nicht vorstellbar. Ehrenamtliche Tätigkeit umfasst nahezu alle Bereiche der Gesellschaft, bringt alle Generationen zusammen und trägt zum friedlichen Miteinander bei. Es ist mir daher eine besondere Freude, heute zwei Vorbilder für kommunalpolitisches Engagement mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette auszeichnen zu dürfen“, sagte Innenminister Roman Poseck in Homberg.
„Gerd Höfer ist seit 1974 ohne Unterbrechung Mitglied des Kreistages des Schwalm-Eder-Kreises. In diesen fünf Jahrzehnten hat er Verantwortung übernommen, nicht nur für die eigene Fraktion, sondern auch als Vorsitzender verschiedener Ausschüsse, als Mitglied im Zweckverband, Beiräten und Kommissionen. Dabei hat Gerd Höfer die Gebietsreform und die Entwicklung des Schwalm-Eder-Kreises von Beginn an begleitet, beeinflusst und das Zusammenwachsen der ehemaligen drei Kreisteile zum Schwalm-Eder-Kreis vorangetrieben. Dabei ist und war er Vorbild sowie Berater für alle nachfolgenden Funktionsträger und hat als Mitglied des Deutschen Bundestages auch dafür Sorge getragen, dass der ländliche Raum in der Landes- und Bundespolitik eine Stimme bekommt. Bereits 2016 wurde dieser herausragende Einsatz mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, dem Bundesverdienstkreuz, geehrt. Umso mehr freue ich mich, Gerd Höfer nun auch für seine eindrucksvollen kommunalpolitischen Verdienste mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette auszeichnen zu dürfen“, führte Innenminister Roman Poseck zur Auszeichnung von Gerd Höfer aus.
Als Mitglied des Kreistages des Schwalm-Eder-Kreises war Gerd Höfer von 1985 bis 1993 Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagfraktion. Schwerpunktmäßig wirkte Gerd Höfer im Bereich Bildung: Seit 1974 bis heute ist er Mitglied des Schul- und Bauausschusses beziehungsweise heute des Ausschusses für Bildung und Kultur. Letzterem stand er von 1989 bis 1993 zunächst als stellvertretender Vorsitzender und ab 1993 bis 2001 als Vorsitzender vor. Ein weiterer Schwerpunkt seines Engagements ist der Haupt- und Finanzausschuss, dem er seit 2021 bis heute und bereits von 1984 bis 1985 angehörte. Darüber hinaus engagierte sich Gerd Höfer unter anderem von 1985 bis 2021 als Mitglied in der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Europabad, dessen Verbandsvorsitzender er von 1986 bis 2011 auch war.
An Horst Nierichlos gerichtet sagte der Minister: „Horst Nierichlo bringt sich mit Herz und Sachverstand seit nunmehr 50 Jahren ehrenamtlich in den Gremien der Stadt Schwarzenborn ein. Als Gründungsmitglied der SPD im Jahr 1972 machte er sich sowohl auf kommunaler Ebene als auch überregional als Mitgründer und wesentliche Säule des Partnerschaftsvereins mit der französischen Stadt St. Gervais für Schwarzenborn verdient. Von April 2006 bis April 2016 übte er das Amt des Ersten Stadtrates aus und führten somit über zehn Jahre als allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters in dessen Abwesenheit Hessens kleinste Stadt. Sein Einsatz für die Geschicke von Schwarzenborn ist prägend und herausragend. Als Anerkennung für sein Wirken und seine Verdienste erhält Horst Nierichlo nunmehr hochverdient die Freiherr-vom-Stein-Plakette.“
Horst Nierichlo war von 1974 bis 1981 ehrenamtlicher Stadtrat, danach bis März 1989 Stadtverordneter der Stadt Schwarzenborn. Von April 1989 bis heute ist er ehrenamtlicher Stadtrat im Magistrat der Stadt Schwarzenborn. Darüber hinaus war Horst Nierichlo seit 1988 Mitglied des Ortsgerichts Schwarzenborn und dort, von 2002 bis zu seinem Ausscheiden am 31. Dezember 2022, als Ortsgerichtsvorsteher tätig.
Zusammenfassend sagte Innenminister Roman Poseck zur Bedeutung kommunalen Engagements: „Der langjährige Einsatz von Gerd Höfer und Horst Nierichlo und ihr Gemeinsinn sind beispielgebend und können vielen anderen Menschen als Vorbild dienen, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen und sich für das Gemeinwesen einzubringen. Es lohnt sich, für die Sache zu streiten und in bewegten Zeiten mit Krisen und Umbrüchen unser Gemeinwesen mitzugestalten und zu stärken. Dafür verdienen ehrenamtliche Amts- und Mandatsträger Respekt und Anerkennung. Kritik gehört zur politischen Auseinandersetzung, aber es werden immer häufiger Grenzen des demokratischen Diskurses überschritten. Mit dem Begehen von Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger ist eine rote Linie überschritten. Es ist erschreckend, dass die Zahl der Angriffe im Jahr 2023 auf 319 Fälle angestiegen ist. Ich verurteile diese Angriffe auf das Schärfste. Wir müssen diese mit allen dem Rechtsstaat zur Verfügung stehenden Mitteln konsequent verfolgen. Außerdem brauchen wir eine Trendumkehr in der Gesellschaft. Respekt, Toleranz und Nachsicht müssen wieder stärker im Mittelpunkt des Miteinanders stehen.“
Hintergrund: Freiherr-vom-Stein-Plakette
Die Freiherr-vom-Stein-Plakette ist die höchste Auszeichnung des Landes für kommunale Verdienste. Die nach dem Begründer der kommunalen Selbstverwaltung benannte Auszeichnung wurde ursprünglich an Gemeinden verliehen, die mindestens 750 Jahre alt sind. Seit 1956 wird sie auch an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen, die sich auf dem Gebiet der kommunalen Selbstverwaltung besondere Verdienste erworben haben. Die außerordentliche Beständigkeit und Dauer der ehrenamtlichen Verdienste ist eine wesentliche Voraussetzung für die Auszeichnung. Hierbei wird in aller Regel ein Zeitraum von mindestens 40 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit auf kommunaler Ebene vorausgesetzt. In den vergangenen fünf Jahren wurde die Freiherr-vom-Stein-Plakette ohne die Verleihungen an Gerd Höfer und Horst Nierichlo insgesamt an zehn Personen verliehen. Seit 1957 wurde die Freiherr-vom-Plakette an 21 Personen im Landkreis Schwalm-Eder verliehen.